Chemisches Recycling - Das Mittel der Wahl?

Chemisches Recycling – das Mittel der Wahl?

Newsletter 02/2021

© Fraunhofer CCPE

Mit dem chemischen Recycling lassen sich auch heterogene oder schadstoffhaltige Kunststoffabfälle recyceln. Die wichtigsten Verfahren, deren Potenziale und die rechtlichen Rahmenbedingungen werden im Online-Seminar Fraunhofer CCPE compact »Chemisches Recycling« am 16. Juni 2021 sowie im Positionspapier »Recyclingtechnologien« vorgestellt.

Recyclingtechnologien, die aus stark heterogenen oder schadstoffhaltigen Kunststoffabfällen, z. B. Verbundmaterialien, ein hochwertiges Rezyklat erzeugen können, erfahren mehr und mehr Aufmerksamkeit. Dies geschieht sowohl seitens der Industrie als auch der Öffentlichkeit. Das so genannte Chemische Recycling bietet als Ergänzung zum werkstofflichen Recycling die Möglichkeit, auch Kunststoffe, die derzeit nicht recycelt werden können, wieder einer stofflichen Nutzung zuzuführen. Im Vergleich zum werkstofflichen Anteil von 2,92 Mio t wurden 2019 jedoch lediglich 0,01 Mio t Kunststoffabfälle rohstofflich (z. B. durch chemisches Recycling) verwertet, was einem Anteil von 0,2 % entspricht. Dieser geringe Wert liegt an fehlender technischer Entwicklungsreife der Verfahren, aber auch an regulatorischen und ökonomischen Randbedingungen. 

Im Fraunhofer CCPE compact »Chemisches Recycling« werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Fraunhofer Cluster of Excellence Circular Plastics Economy CCPE die Potenziale, Technologien und Rahmenbedingungen für chemische Recyclingtechnologien aus verschiedenen Perspektiven näher beleuchten. Das Fraunhofer CCPE Positionspapier »Recyclingtechnologien für Kunststoffe« geht auf in der Entwicklung befindliche werk- und rohstoffliche (chemische) Aufbereitungstechnologien für Kunststoffe ein. Insbesondere werden diejenigen Verfahren näher beschrieben, die im Forschungsfokus des Fraunhofer CCPE liegen. Neben dem Stand der Technik werden Positionen zu den regulatorischen Rahmenbedingungen und eine Forschungsagenda zum Chemischen Recycling formuliert.  

 

Ansprechpersonen:

Prof. Dr. Matthias Franke (matthias.franke@umsicht.fraunhofer.de, Tel. +49 9661 8155-438)
Dr. Alexander Hofmann (alexander.hofmann@umsicht.fraunhofer.de, Tel. +49 9661 8155-435)