Dachbahnen

Dauerhafte Dachbahnen auf Basis von Recyclingkunststoffen

Dachbahnen als Langzeitanwendungen haben besondere Anforderungen – können diese auch beim Einsatz von Recyclingkunststoffen erfüllt werden? Sind Vliese und Membranen auf Rezyklatbasis den Produkten aus Neuwarekunststoff ebenbürtig? Fraunhofer CCPE widmet sich diesen Fragen in einem neuen Forschungsschwerpunkt.

Nachhaltige Dachbahnen mit biobasierten Polymerenn
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Dauerhafte Dachbahnen auf Basis von Recyclingkunststoffen

Textile Gebilde sind seit langem Teil von etablierten Lösungen in der Dachunterdeckung, z. B. als Dachunterspannbahnen und –unterdeckbahnen. Sie kommen als (Deck-)Vliese zumeist in Kombinationen mit monolithischen oder mikroporösen Membranen zum Einsatz. Auch werden diese bei Kaltdächern, die als belüftetes Dach oder hinterlüftete Dachkonstruktion bezeichnet werden und wasserdampfdurchlässig sind, als Be- und Entlüftungsebene zwischen Wärmedämmung und Dachhaut eingesetzt. Bei Warmdächern, die nicht hinterlüftet sind und diffusionsoffen sowie ohne Be- und Entlüftung zwischen Dachunterkonstruktion und Dachhaut arbeiten, finden sie ebenfalls Anwendung. Sie sind damit integraler Bestandteil jeder modernen Dachkonstruktion.

Heutige Produkte bestehen überwiegend aus Kunststoffen fossilen Ursprungs, und viele Hersteller stehen vor der Herausforderung, diese Produkte nachhaltiger zu gestalten. Die Verwendung von Kunststoffrezyklaten bietet sich an, jedoch bestehen Bedenken hinsichtlich der Vergleichbarkeit mit Produkten aus Neuwarekunststoff. Insbesondere wird auch die Frage aufgeworfen, ob Vliese auf Rezyklatbasis kosteneffizient hergestellt werden können.

Die Analyse der verfügbaren Stoffströme bildet den Ausgangspunkt für den gesamten Prozess, der von der Auswahl und dem Recycling geeigneter Altkunststoffe bis zur Herstellung von Rezyklat reicht. Darauf folgt die Compoundherstellung, einschließlich der Additivierung, sowie die Formgebung durch Verspinnen und die Herstellung von Vlies- und Membranmaterialien. Abschließend wird eine Lebenszyklusanalyse durchgeführt. In den Laboren und Anlagen des Fraunhofer CCPE wird nicht nur die Wertschöpfung entlang aller involvierten industriellen Prozessschritte dargestellt, sondern auch die wirtschaftliche Rentabilität der Forschung für Industriepartner entlang der gesamten Kunststoff-Wertschöpfungskette untersucht. Bisher konzentrieren sich die Arbeiten insbesondere auf Dachbahnen für Steildächer, bei denen zumeist Polyethylenterephthalat (PET) für Vliese und Polypropylen (PP) für Vliese und Membranen verwendet wird.

Wir haben Ihr Interesse geweckt? Dann freuen wir uns mit Ihnen in Kontakt zu kommen und die Ergebnisse aus der Laborumgebung in die Praxis zu übertragen.

 

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