System Mapping: Welche Strategie in der Circular Economy ist die Beste?
Können wir mit Recycling unsere Nachhaltigkeitsziele erreichen? Welche Strategien gibt es in der Kreislaufwirtschaft noch und wie unterscheiden sie sich hinsichtlich langfristiger Wirkungen? Welche Rolle spielen Marktdynamiken und wie beeinflussen sich die Prozesse gegenseitig? In der Transformation zur Circular Economy treffen Unternehmen irgendwann unweigerlich auf solche Fragestellungen.
Um langfristig wettbewerbsfähig und nachhaltig zu handeln, müssen sich viele Unternehmen diesen Fragen stellen und ihre Geschäftsmodelle darauf anpassen. Das Fraunhofer Cluster of Excellence Circular Plastics Economy CCPE entwickelt dafür fortschrittliche Lösungen mit simulationsbasierten Tools.
Hierzu werden bekannte Werkzeuge wie System Dynamics oder agentenbasierte Simulation mit bewährten Ansätzen der Ökobilanzierung kombiniert. Im Zentrum des Simulationsmodells steht entweder ein völlig neues Produkt, wie z. B. eine Traktionsbatterie, oder ein langjährig bestehendes Produkt, das im Sinne einer Circular Economy redesigned werden soll. Durch die Simulation des Zusammenspiels von aktuellen Verkaufszahlen, zukünftiger Nachfrage und den Prozessen der Wertschöpfungsketten können die Auswirkungen verschiedener Design-Szenarien und Verwertungswege auf den CO2-Footprint sowie auf die Kosten und Erlöse des Gesamtsystems analysiert werden. Neben dem Vergleich unternehmensspezifischer Szenarien kann zusätzlich analysiert werden, ob von der EU vereinbarte Rezyklatquoten mit den bestehenden Technologien erreicht werden können oder ob eine höherwertige Verwendung auf Komponenten- anstatt auf Materialebene diesen Quoten entgegensteht. Solche höherwertigen Strategien für Traktionsbatterien, die bereits modelliert wurden, sind beispielsweise »Remanufacturing« zur erneuten Anwendung im Auto oder »Repurposing« in einer alternativen Anwendung wie einem stationären Batteriespeicher.