Auch konkrete Entscheidungen auf Produktebene, wie z.B. ob eine defekte Autotür ausgetauscht oder repariert werden soll, oder welchen Einfluss Downcycling-Effekte im Recycling für die Materialauswahl haben, sind Teil unserer Forschung.
Was ist Ihr Highlight aus fast 5 Jahren Fraunhofer CCPE?
Die Kooperationen, die sich aus der Zusammenarbeit ergeben haben. Hier kann und möchte ich keine einzeln herausheben.
Was macht Ihre Arbeit aus?
Der Wechsel und die Vielfalt in den Projekten selbst. Auch wenn die Arbeit immer mit Kunststoffen zu tun hat, bearbeiten wir Projekte von der Medizinbranche bis zu Automobilbranche. Kunststoffe stecken in so vielen Produkten und sind in unserem Alltag gar nicht mehr wegzudenken. Leider werden mit Kunststoffen auch oft negative Effekte auf die Umwelt verbunden. Diese Ursache und Effekte gilt es zu identifizieren und innovative Lösungen entlang der Wertschöpfungskette zu entwickeln. Ich freue mich, dass ich mit meiner Arbeit im Spannungsfeld zwischen ökologischem Handeln und verfahrenstechnischen oder materialrelevanten Fragestellungen sitze, welches es zu bewältigen gilt.
Wie sieht Ihr Arbeitsalltag aus?
Ich sitze viel am Schreibtisch, da mit der ökologischen Bewertung häufig eine intensive Recherche und Datensammlung verbunden ist. Oft bekomme ich auch Einblicke in die Prozesse und Produktsysteme (vor Ort), welche in bewerte und kann dadurch viel sehen und kennenlernen. Der spannendste Teil für mich ist immer die Auswertung und Diskussion mit den Kunden, wenn Theorie auf Praxis trifft. Vor allem dann, wenn es beim Vorstellen der Ergebnisse in den Köpfen der Menschen direkt anfängt zu rattern, welche Lösungen man kurz- und langfristig umsetzen kann. Besonders schön ist es dann, wenn wir Technologien oder Entwicklungen langfristig begleiten können und eine gewisse Detailtiefe erreichen sowie identifizierte Handlungsempfehlungen mittels Veränderungen und ggf. Investitionen in die Tat umgesetzt werden.
Was wünschen Sie sich für die Zukunft von Fraunhofer CCPE?
Die Kooperation auf der Ebene der inhaltlichen und projektbezogenen Zusammenarbeit kann noch stärker gelebt werden. Als Institute der Fraunhofer Gesellschaft ist der Anwendungsbezug unserer Forschung besonders wichtig. Vernetzungspunkte und Schnittstellen sind genug da und ergeben sich häufig mitten in der inhaltlichen Projektarbeit, sodass Forschungsideen auch mal Bottom-up entwickelt werden sollten. Ich denke, die Herausforderungen des Clusters der nächsten Jahre wird sein, wie wir die Erkenntnisse mit der Industrie verstetigen können. Dazu Bedarf es starke Partnerschaften und kluge Köpfe auf allen Seiten.
Womit könnte Fraunhofer CCPE die Welt zukünftig noch ein bisschen besser machen?
Mit Sicherheit mit einigen innovativen Technologien und Materialien – in jedem Fall aber mit vielen klugen Köpfen, die auch in Zukunft innovative Ideen vorantreiben werden.
Auf welche Erfindung in dem Bereich Circular Plastics Economy hoffen Sie persönlich?
Die Digitalisierung von Prozess- und Wertschöpfungsketten. Gerade für die Bewertung benötigen wir häufig umfangreiche Daten zu Produkten und Prozessen, die jeden in den seltensten Fällen zur Verfügung stehen oder aufwändig erhoben werden müssen. Innovationen wie der digitale Produktpass, könnten es uns zukünftig ermöglichen solche Daten automatisiert zu erheben und zu bewerten. Dies würde die Belastbarkeit (ökologischer) Bewertungen erhöhen und uns weitere Richtungssicherheit zur ökologischen Transformation hin zur Circular Plastics Economy erlauben.