Torsten Müller arbeitet im Research Department Advanced Recycling. Hier beschäftigt er sich mit innovativen Recyclingansätzen für kunststoffhaltige Abfälle und ist beteiligt an der Entwicklung der Recyclingkaskade.
Womit beschäftigen Sie sich im Fraunhofer CCPE?
Im RD-Team »Advanced Recycling« arbeiten wir an neuen und innovativen Ansätzen, um kunststoffhaltige Abfälle und Produkte wieder in den Kreislauf zu bringen. Dafür setzen wir auf modernste Recyclingtechnologien und arbeiten Hand in Hand mit unseren Kolleginnen und Kollegen aus anderen Bereichen des CCPE.
Unser Ziel ist es, den gesamten Lebenszyklus von Kunststoffen nachhaltig zu gestalten – von der Erfassung und Sortierung der Abfälle bis hin zu Rückgewinnung und Wiedereinsatz wertvoller Polymere und Monomere. Dabei kommen Technologien wie physikalisches und lösemittelbasiertes Recycling, Solvolyse und Pyrolyse zum Einsatz, mit denen wir Materialien so aufbereiten, dass sie anschließend in verschiedensten Anwendungen weiterverarbeitet werden können.
Besonders wichtig ist uns dabei, die technischen, ökonomischen und ökologischen Aspekte immer im Blick zu behalten. Wir schauen genau hin, welche Verfahren am effektivsten sind und wie wir Kunststoffe und Verbundmaterialien bestmöglich verwerten können.
Haben Sie ein konkretes Projektbeispiel bzw. warum ist das interessant für die Industrie/Gesellschaft?
Ein gutes Beispiel ist unser Projekt »MediKas«, in dem wir die Kreislaufführung von Einwegmedizinprodukten untersuchen. Das klingt zunächst nach einer großen Herausforderung, da diese Produkte oft aus schwer recycelbaren Materialien bzw. Kunststoffgemischen bestehen. Hier setzen wir unsere sogenannte »Fraunhofer CCPE Recyclingkaskade« ein, eine clevere Kombination aus mechanischen, lösemittelbasierten und chemischen Verfahren, um den bestmöglichen Recyclingprozess für verschiedene Stoffströme zu finden.
Mit dieser Methode kombinieren wir drei fortschrittliche Fraunhofer-Technologien und schaffen es, selbst komplexe Abfälle wie gemischte Verpackungen, Schredderreste oder Verbundmaterialien in hochwertige Kunststoff-Rezyklate zu recyceln.
Was ist Ihr bisheriges Highlight bei Fraunhofer CCPE?
Mein bisheriges Highlight bei Fraunhofer CCPE ist definitiv die Entwicklung unserer Recyclingkaskade und die enge, vertrauensvolle Zusammenarbeit mit unseren Partnern. Es ist unglaublich motivierend zu sehen, wie unsere technologieoffene Herangehensweise, bei der lösungsorientiert verschiedene Verfahren kombinieren, so gut ankommt. Auch die Umsetzung der ersten Demonstratoren, die das Potenzial unserer Ansätze greifbar machen, gehört für mich zu den besonderen Momenten. Es ist toll zu erleben, wie wir gemeinsam mit unseren Partnern echte Fortschritte in Richtung einer nachhaltigeren Kunststoffwirtschaft machen.
Wie sieht Ihr Arbeitsalltag aus?
Mein Arbeitsalltag ist eine spannende Mischung aus technischem Tüfteln und strategischer Projektarbeit. Gleichzeitig sind regelmäßige Abstimmungen mit den Projektteams und dem Management ein fester Bestandteil, um sicherzustellen, dass wir alle auf dem richtigen Kurs bleiben. Die Kombination aus vielseitiger Projektarbeit und der Arbeit im Team macht den Alltag unglaublich abwechslungsreich und bereichernd.
Was fasziniert Sie an Ihrer Arbeit bei Fraunhofer CCPE?
Mich fasziniert besonders die Vielseitigkeit und Tiefe, die unsere Arbeit bei Fraunhofer CCPE ausmacht. Durch unsere thematische Ausrichtung entlang der gesamten Kunststoffwertschöpfungskette und die breite fachliche Kompetenz, die die sechs CCPE-Institute gemeinsam mit ihrem Netzwerk abdecken, können wir als echter »One-stop-shop« für unsere Partner agieren. Es ist großartig zu sehen, wie wir gemeinsam Projekte auf den Weg bringen und dabei von der Forschung bis zur Umsetzung alles abdecken können.